Auction 150 Part 3
Contemporary Art
By Auktionshaus im Kinsky GmbH
Contact Auction House
Jun 17, 2025
Palais Kinsky Freyung 4 A-1010 Wien, Germany
Terms of Sale
View Demo
LOT 2321:
Xenia Hausner: Broken Flowers
more...
|
|
![]() |
Sold for: €62,000
Price including buyer’s premium:
€
77,500
Start price:
€
50,000
Estimate :
€50,000 - €100,000
Buyer's Premium: 25%
VAT: 19%
On Buyer's Premium Only
Users from foreign countries may be exempted from tax payments, according to the relevant tax regulations
|
Xenia Hausner: Broken Flowers
Xenia Hausner
Broken Flowers
2024
Öl, Acryl auf Papier auf Dibond; gerahmt
50 x 220 cm
Monogrammiert und datiert rechts unten: XH. 24
Rückseitig bezeichnet, monogrammiert und datiert: "Broken Flowers" XH. 24
österreichischer Privatbesitz
Mit "Broken Flowers" führt Xenia Hausner ihr zentrales Thema eindrucksvoll fort: die Darstellung von Frauen in komplexen, mehrdeutigen Bildwelten. Die Künstlerin, die ursprünglich im Bühnenbild arbeitete, überträgt ihre theatralische Inszenierungskraft auf die Malerei – und schafft Werke, die weniger Porträts als Momentaufnahmen einer nie vollständig erzählbaren Geschichte sind. Jedes Bild wirkt wie ein Filmstill: Es deutet ein Davor und Danach an, öffnet Interpretationsräume und fordert das Publikum auf, eigene Deutungen zu entwickeln.
"Broken Flowers" ist exemplarisch für Hausners Arbeitsweise. Bevor sie zum Pinsel greift, baut sie aufwendige Kulissen – ein "Primitivsetting oder eine markierte Dekoration", wie sie es nennt. Diese Settings, oft wie Bühnenbilder ausgeleuchtet, dienen als Ort für Fotosessions mit ihren Modellen. Aus den Fotos wählt sie das endgültige Motiv und beginnt dann zu malen.
Hausners Modelle stammen aus unterschiedlichen Lebensbereichen: Neben prominenten Persönlichkeiten bezieht sie auch Menschen aus dem Alltag oder aus sozialen Medien wie Instagram ein.
In ihren Inszenierungen, die zwischen Realität und Fiktion pendeln, zeigt Hausner ihre Figuren in symbolisch aufgeladenen Szenen oder nachdenklichen Porträts – oft in undefinierten Innenräumen, gelegentlich auch mit Anspielungen auf Motive aus der Kunstgeschichte. Gemein sind den Bildern stets eine intensive Farbigkeit und eine große Liebe zum Detail und Ornament.
Frauen stehen im Zentrum von Hausners Bildwelt – nicht als Objekte, sondern als handelnde Akteurinnen eines fiktiven Kosmos. Für die Künstlerin sind Frauen schlicht spannender: widersprüchlich, vielschichtig, expressiv. Ihre Figuren sind stark oder verletzlich, trotzig oder traurig – aber immer ambivalent. Es entstehen emotionale Spannungsfelder, in denen sich Betrachter:innen selbst verorten müssen. Für Hausner ist ein Bild dann gelungen, wenn es Gedanken auslöst. Bleiben Reaktionen aus, empfindet sie es als nicht geglückt.
Auch "Broken Flowers" lässt Deutung bewusst offen. Im ungewöhnlich schmalen Bildausschnitt sehen wir zwei Frauen ab Schulterhöhe – eine westlich, eine östlich geprägt. Eine florale Tapete im Hintergrund, links eine Stehlampe, die warmes Licht auf die Szene wirft. Die eine schaut uns direkt an, leicht verunsichert, vielleicht auch aus ihren Gedanken aufgeschreckt. Die andere blickt über ihre Schulter, als wolle sie gleich etwas sagen. Hausner lässt offen, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Freundinnen? Eine Therapiesitzung? Das weiße Gewand der rechten Figur lässt vieles zu, aber nichts ist sicher. So beginnt das Grübeln: Wir wollen die Szene entschlüsseln, suchen Hinweise – doch die Künstlerin verweigert eindeutige Antworten.
Das Theatralische ist aus Hausners Bildern nicht wegzudenken. Man möchte die Mimik ihrer Protagonistinnen deuten, die Geschichte dahinter verstehen. Ihre Szenen stehen immer unter Spannung – zwischen Handlung und Inszenierung – und ziehen die Betrachtenden unweigerlich in ihren Bann.
(Ina Waldstein)
Xenia Hausner
Broken Flowers
2024
oil, acrylic on paper on Dibond; framed
50 x 220 cm
monogrammed and dated on the lower right: XH. 24
inscribed, monogrammed and dated on the reverse: "Broken Flowers" XH. 24
private property, Austria
Broken Flowers
2024
Öl, Acryl auf Papier auf Dibond; gerahmt
50 x 220 cm
Monogrammiert und datiert rechts unten: XH. 24
Rückseitig bezeichnet, monogrammiert und datiert: "Broken Flowers" XH. 24
österreichischer Privatbesitz
Mit "Broken Flowers" führt Xenia Hausner ihr zentrales Thema eindrucksvoll fort: die Darstellung von Frauen in komplexen, mehrdeutigen Bildwelten. Die Künstlerin, die ursprünglich im Bühnenbild arbeitete, überträgt ihre theatralische Inszenierungskraft auf die Malerei – und schafft Werke, die weniger Porträts als Momentaufnahmen einer nie vollständig erzählbaren Geschichte sind. Jedes Bild wirkt wie ein Filmstill: Es deutet ein Davor und Danach an, öffnet Interpretationsräume und fordert das Publikum auf, eigene Deutungen zu entwickeln.
"Broken Flowers" ist exemplarisch für Hausners Arbeitsweise. Bevor sie zum Pinsel greift, baut sie aufwendige Kulissen – ein "Primitivsetting oder eine markierte Dekoration", wie sie es nennt. Diese Settings, oft wie Bühnenbilder ausgeleuchtet, dienen als Ort für Fotosessions mit ihren Modellen. Aus den Fotos wählt sie das endgültige Motiv und beginnt dann zu malen.
Hausners Modelle stammen aus unterschiedlichen Lebensbereichen: Neben prominenten Persönlichkeiten bezieht sie auch Menschen aus dem Alltag oder aus sozialen Medien wie Instagram ein.
In ihren Inszenierungen, die zwischen Realität und Fiktion pendeln, zeigt Hausner ihre Figuren in symbolisch aufgeladenen Szenen oder nachdenklichen Porträts – oft in undefinierten Innenräumen, gelegentlich auch mit Anspielungen auf Motive aus der Kunstgeschichte. Gemein sind den Bildern stets eine intensive Farbigkeit und eine große Liebe zum Detail und Ornament.
Frauen stehen im Zentrum von Hausners Bildwelt – nicht als Objekte, sondern als handelnde Akteurinnen eines fiktiven Kosmos. Für die Künstlerin sind Frauen schlicht spannender: widersprüchlich, vielschichtig, expressiv. Ihre Figuren sind stark oder verletzlich, trotzig oder traurig – aber immer ambivalent. Es entstehen emotionale Spannungsfelder, in denen sich Betrachter:innen selbst verorten müssen. Für Hausner ist ein Bild dann gelungen, wenn es Gedanken auslöst. Bleiben Reaktionen aus, empfindet sie es als nicht geglückt.
Auch "Broken Flowers" lässt Deutung bewusst offen. Im ungewöhnlich schmalen Bildausschnitt sehen wir zwei Frauen ab Schulterhöhe – eine westlich, eine östlich geprägt. Eine florale Tapete im Hintergrund, links eine Stehlampe, die warmes Licht auf die Szene wirft. Die eine schaut uns direkt an, leicht verunsichert, vielleicht auch aus ihren Gedanken aufgeschreckt. Die andere blickt über ihre Schulter, als wolle sie gleich etwas sagen. Hausner lässt offen, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Freundinnen? Eine Therapiesitzung? Das weiße Gewand der rechten Figur lässt vieles zu, aber nichts ist sicher. So beginnt das Grübeln: Wir wollen die Szene entschlüsseln, suchen Hinweise – doch die Künstlerin verweigert eindeutige Antworten.
Das Theatralische ist aus Hausners Bildern nicht wegzudenken. Man möchte die Mimik ihrer Protagonistinnen deuten, die Geschichte dahinter verstehen. Ihre Szenen stehen immer unter Spannung – zwischen Handlung und Inszenierung – und ziehen die Betrachtenden unweigerlich in ihren Bann.
(Ina Waldstein)
Broken Flowers
2024
oil, acrylic on paper on Dibond; framed
50 x 220 cm
monogrammed and dated on the lower right: XH. 24
inscribed, monogrammed and dated on the reverse: "Broken Flowers" XH. 24
private property, Austria

